Große Glocke
Sie trägt ein Bild des Herzens Jesu und des hl. Martin und folgende Inschrift: "Hl. Martin, beschirme die Gemeinde, die auf deinen mächtigen Schutz vertraut! Reichliche Opfergaben der gesamten Pfarrgemeinde ermöglichten den Guss dieses Geläutes." Die große Glocke ist in vielen Kirchen unseres Landes dem Herzen Jesu geweiht. Sie trägt Große Glockedarum auch in Thalgau das Bild des Herzens Jesu, das offen steht für alle Menschen. Das Wunder der Menschwerdung Gottes, das Wunder seiner Erniedrigung ist ein Geheimnis dieses liebenden Herzens. Jede, jeder von uns möge es entdecken und darin seine Zuflucht suchen. Gleichzeitig ist unsere große Glocke auch dem Kirchen- und Pfarrpatron, dem hl. Martin geweiht, der in seiner Liebe zu Christus und in seinem Dienst an den Armen uns allen zeitlos Vorbild ist.
Die große Glocke läutet jeden Tag um 12 Uhr und lädt zum Gebet des Engels des Herrn ein. Wenn die Glocke erklingt, alles, was man gerade tut, ein wenig ruhen zu lassen und an den Herrn zu denken, das ist ein alter Brauch, heutzutage leider von den Meisten vergessen. Aber, wer in eine tiefere Beziehung zu seinem Herrn hinwachsen will, der muss alle Gelegenheiten nützen, um auch den Tag zwischendurch immer wieder an ihn zu denken. Sonst läuft das Leben doch weitgehend ohne Gott.
Die große Glocke lädt auch an den Sonn- und Festtagen zu den Gottesdiensten ein. Selig all die, die ihre Einladung hören und ihr folgen.
Weiters läutet die große Glocke bei jeder Taufe. Sie verkündet so der ganzen Gemeinde: Freut euch und betet auch für den Täufling, der nun aus Wasser und Geist wiedergeboren wird, ein Kind Gottes wird Und schließlich läutet die große Glocke jeden Freitag um 15,00 Uhr zum Gedenken an den Tod unseres Herrn und jeden Samstag um 15,00 läutet sie den Sonntag ein, gibt sie ein Zeichen, dass nun Zeit wird, Feierabend zu machen.
Frauenglocke
Sie trägt das Bild Mariens mit dem Jesuskind und die Inschrift: Maria mit dem Kinde lieb, uns Frauenglockellen deinen Segen gib. Die 2. Glocke ist also der Gottesmutter geweiht. Nach dem Herrn ist sie unsere große Helferin auf dieser Welt, Helferin in den verschiedensten Sorgen und Nöten, Helferin vor allem aber auf dem Weg zu Gott. Die 2. Glocke läutet in der Früh den Tag an beschließt ihn auch am Abend. Am Abend läutet sie je nach Jahreszeit immer zu einer anderen Uhrzeit, die etwa mit dem Sonnenuntergang zusammenfällt. Auch sie lädt uns zum Gebet ein, den Tag mit Gott zu beginnen und auch mit ihm zu beschließen.
Die 2. Glocke lädt bei Marienfeiertagen zum Gottesdienst und sie lädt auch zu den Begräbnissen ein. Außerdem läutet sie an den Wochentagen um 11:00 Uhr. Das 11:00-Läuten kommt aus dem Jahr 1456, in dem die Türken eine Bedrohung waren und das Läuten der Glocke zum Gebet vor der Bewahrung dieses Feindes aufforderte.
Heimkehrerglocke
Abgebildet ist auf ihr der hl. Georg und ein gefallener Soldat mit einem Kranz und sie trägt als Inschrift: Hl. Georg bitte für uns. Zum Gedächtnis der gefallenen Helden 1914-1918, 1939-1945. Der hl. Georg wird seit vielen Jahrhunderten gerade von der ländlichen Bevölkerung als Abwender von Schaden und alles Bösen verehrt. Er war siegreich im Kampf gegen das Böse, ist immer als Drachentöter dargestellt, und darum auch der Patron der Soldaten und gegen Kriegsgefahren.
Die 3. Glocke ladet zu den Wochentagsgottesdiensten ein, auch wenn wir uns zum Rosenkranz für einen Verstorbenen versammeln. Jesus hat uns einmal gesagt: Getrennt von mir könnt ihr nichts tun. Um die Verbindung mit ihm zu bewahren, ist es wichtig, jeden Tag für ihn Zeit zu haben. Auch ist es gut, wenn diejenigen, die auch am Wochentag zum Gottesdienst kommen können, für die beten, die mitten im Leben und in der Arbeit stehen. Das ist wohl ein wertvollerer Dienst als vieles andere.
Josefiglocke
Sie trägt als Bild den hl. Josef mit Jesuskind und Lilie und die Inschrift: hl. Josef steh uns bei, dass unser Sterben glücklich sei. Gewidmet von BürgermeisteInschriftr Ferdinand Zuckerstätter und Familie.
Die dem hl. Josef geweiht Glocke ist normalerweise die Sterbeglocke. Bei uns in Thalgau ist sie es jedoch nicht, weil noch eine kleinere gibt. Die 4. Glocke hat keine ganz eigene Funktion, sie ruft aber jedes Mal mit beim Zusammenläuten zu irgendeinem Gottesdienst.
Sterbeglocke
Diese Glocke war die einzige, die beim 2. Weltkrieg nicht eingezogen wurde, sie stammt aus 1923, also aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Sie trägt als Bild den Hl. Leonhard und die Inschrift: Klinge friedlich für alle gleich auf ein glücklich Österreich. Spender Nationalrat August Heuberger Säge und Elektrowerke 1923.
Sie ist also unsere Sterbeglocke und lädt damit uns alle zum Gebet für einen aus unserer Mitte verstorbenen. Auch läutet sie jeden Abend nach dem Aveläuten und lädt dabei auch zum Gebet für die Verstorbenen ein.