Firmvorbereitung - eine Begleitung auf dem Glaubensweg
Kürzlich saß ich mit einem Priester, einem Liturgiewissenschafter, einer Pastoralassistentin, einem Theologen und ich als Religionslehrerin zusammen und es wurde heftig das Thema „Sakrament der Firmung“ über dem Tisch ausgebreitet. Es war eine heiße Debatte - nicht nur weil es über 30° Grad im Schatten hatte – die uns mein Mann mit kühlen Sommergetränken erfrischte.
Spannend für mich war, wie viele verschiedene Zugänge es für eine gute Firmvorbereitung gibt und wie unterschiedlich die einzelnen Studienrichtungen dieses Sakrament betrachten.
In den Neutestamentlichen Grundlagen gehen schon die Meinungen auseinander. Während Paulus davon spricht, dass wir durch die Taufe in den Leib Christi eingegliedert sind und teilhaben an demselben Geist (Apg2,38) – somit bräuchte es keinen eigenen Initiationsritus mehr – so ist in der Apg8,14-17 deutlich zwischen dem Taufbad und der Handauflegung unterschieden, nicht zuletzt erkennbar durch die verschiedenen Spender.
In der weiteren Entwicklung bis zum Zweiten Vatikanum gibt es eine klare Unterscheidung des Wirkens des Geistes Gottes bei den Initiationssakramenten: während bei der Taufe der Geist zum Nachlass der Sünden gegeben wird, ist die „virtus sakramenti“ bei der Firmung „die Mitteilung des Heiligen Geistes zu kraftvollem Handeln“.
Die Reformatoren lehnten eine Sakramentalität der Firmung ab. Weil aber weiterhin an der Kindertaufe festgehalten wurde, schien es nötig zu sein, Jugendliche, vor der neu entstandenen Feier der Konfirmation, als Tauferinnerung einen Glaubenskurs zu unterziehen. Nicht nur dies erinnert an das Projekt „Firmung ab 17“, sondern auch die Anhebung des Alters auf 18 Jahre. Damit wird eine aktive Kirchenmitgliedschaft mit allen Rechten und Pflichten begründet.
Im Zweiten vatikanischen Konzil wurde neu betont, dass die Firmung zur christlichen Initiation gehört und seit den siebziger Jahren wurde der Gedanke der Mündigkeit, der Eigenverantwortlichkeit und selbstständigen Entscheidungsfreiheit in den Vordergrund gestellt. Ausgedrückt werden wird dies zum Teil in der Forderung nach Erhöhung des Firmalters ins junge Erwachsenenalter. So könnte die Firmung eine Tauferneuerung und echte freiwillige Glaubensentscheidung sein.
Das Sakrament der Firmung heute soll eine Bestärkung an einem Wendepunkt des Lebens sein. Sakramente sind Heilszusagen an den konkreten Menschen in konkreten Lebenssituationen. Die Firmung ist das Versprechen Gottes des Beistandes bei den Herausforderungen des Lebens. Von daher müssen wir die Lebenssituation der Firmlinge ernst nehmen. Angelehnt an Initiationsriten, die auf der ganzen Welt diesen Aufbau haben, ergeben sich für den Firmweg 3 Phasen:
1. Trennungsphase: Abschied von der Kindheit
2. Schwellenraum: Lernphase für den neuen Lebensabschnitt
3. Wiedereingliederung – festliche Aufnahme in den neuen Status
In der Softwaresprache kann man auch von einem „update – Aktualisierung“ sprechen, wobei diese Wortwahl für das heilige Sakrament der Firmung dann doch dem Theologen und dem Priester bei unserem Sommergespräch zu einseitig war.
Zusammengefasst stellen sich schlussendlich zwei Fragen:
• Wer empfängt den Geist Gottes?
Er kommt zu denen, die sich ihn innerlich verdienen und nach ihm sehnliches Verlangen tragen. Der Geist Gottes weht, wo er will und nicht, wo die Menschen wollen, dass er wehen soll.
• Wie/Wo zeigt sich, dass ich mit Gottes Geist „gesalbt“ bin?
In meiner Beziehung zu Gott – immer wieder zu ihm hinzugehen und das Angebot seiner Liebe anzunehmen.
In der Liebe zum Leben und in Achtung/Ehrfurcht vor allem Lebendigen.
1. Schritt:
Eingeladen zu einem Informationsnachmittag sind alle Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr (4.Klasse HS oder Gymnasium) im Pfarrzentrum Thalgau
Es gibt Informationen zum Firmweg, wie dieser konkret aussieht und welchen zeitlichen Rahmen er umfasst. Der/Die Jugendliche selbst entscheidet, ob er/sie schon bereit ist, sich auf diesen Glaubensweg einzulassen.
2. Schritt:
Wenn der/die Jugendliche sich für den Vorbereitungsweg zur Firmung entscheidet, werden die Eltern und Paten zu einem Eltern / Paten - Informationsabend eingeladen, wo sie die Anmeldung ihrer Kinder zur Firmung abgeben.
3. Schritt:
Wir beginnen den Firmweg mit einem gemeinsamen Nachmittag Mitte November (Gruppeneinteilung, Austeilen der Firmbücher und der Firmpässe, Gruppenarbeiten)
Und dann: Losgehen! Es liegt in der persönlichen Entscheidung des Firmlings, wie weit sie oder er
sich einlässt auf diesen Weg der Vorbereitung, der, wenn er konsequent gegangen wird,
zum Empfang des Sakraments und zu einer unvergesslichen Feier führt.
Wichtige Termine:
Die Vorbereitung für die Firmung 2025 startet am Samstag 16. November 2024 um 17 Uhr im Pfarrzentrum Thalgau, Pfarrhofallee 7 mit einem Info-Nachmittag für die Firmlinge.
Es gibt hier die Anmeldeformulare zur Firmvorbereitung, die bitte beim Eltern/Patenabend am Montag 25. November 2024 um 19:30 Uhr in der Pfarrkirche Thalgau ausgefüllt abgegeben werden. (Falls Sie zu diesem Termin verhindert sind, bitte in der Pfarrkanzlei, Pfarrhofallee 7 abgeben.)
Firmgruppen-Start wird am Samstag 14.12.2024 um 15:30 Uhr im Pfarrzentrum sein.
Geplant: 3 weitere Samstagnachmittage folgen im Jänner, Februar und März 2025 jeweils mit Gruppeneinheiten
Samstag xx 2025, Pfarrkirche: Probe für die Firmung + Abschlussparty
Samstag, xx.2025, 10 Uhr, Pfarrkirche: Feier der Firmung
Diese und auch die flexiblen Termine, die die Firmlinge selber auswählen, findet man im Firmpass, den jeder Firmling im November bekommt.
Alle weiteren Informationen werden an den Informationstagen bekanntgegeben.
Unsere Mitglieder: Birgit Almhofer, Andrea Weiß, Stephan Einberger,
Bernadette Salzmann, Brigitte Salzmann, Simone Wörndl-Aichriedler
(neues Foto wird sobald als möglich nachgeliefert ;)