Zurzeit sind wir 42 Ministranten und Ministrantinnen zwischen 8 und 15 Jahren in unserer Pfarre.
Nach der Erstkommunion kann man Ministrant/in werden. In den ersten Gruppenstunden werden die Aufgaben der Ministrant/innen geprobt und alljährlich Ende Juni findet die feierliche Ministranteneinkleidung statt. Anschließend übt man mit größeren Ministrant/innen bei den Messen weiter und ab Herbst wird man im Ministrantenplan eingeteilt. Wenn auch du gerne Ministrant/in werden möchtest, frag einfach bei Pfarrer Josef Zauner nach oder sprich uns Ministrant/innen oder das Elternteam (Karin Egger, Ingrid Eisl, Maria Greisberger, Martina Grubinger, Christiane Wasenegger und Barbara Wintersteller) an.
Von ihrer ursprünglichen Bedeutung her vertreten Ministrant/innen die mitfeiernden Gottesdienstbesucher am Tisch des Herrn. Sie helfen dem Priester während des Gottesdienstes und bringen die Gaben stellvertretend für die ganze Pfarrgemeinde zum Altar.
Zu den Aufgaben der Minis gehören:
· Leuchter tragen – beim Ein- und Auszug und beim Evangelium
· Läuten – beim Einzug und bei der Gabenbereitung
· Die Gaben und das Messgeschirr zum Altar bringen und wieder wegräumen
· Räuchern
· Weihwasser bringen
· Messbuch tragen
· Kreuz tragen
· Usw.
Als besondere Höhepunkte erleben wir Ministrant/innen die Osterfeiertage, Pfingsten und Weihnachten, aber auch die Festumzüge zu Fronleichnam, Erntedank und die kleineren Prozessionen. Die Marienfeiertage werden sehr schön gestaltet. Das Mitfeiern von Firmung, Erstkommunion, Aschermittwoch, Kreuzwegen, Maiandachten, Allerheiligen, Bittgängen, Hochzeiten und Begräbnissen gehört zur Ministrantentätigkeit. In den vergangen Jahren durften wir auch bei speziellen Festen wie einer Priesterweihe, Priesterjubiläen, Priminzen, Diakonatsweihen und Vereinsjubiläen teilhaben. Auf besondere Einladung durften wir auch schon im Dom ministrieren.
Wir Ministrant/innen sind aber auch eine zusammengewachsene Gemeinschaft in der Freundschaften entstehen und wir Verantwortung füreinander übernehmen. Wir treffen uns zu Gruppenstunden und unternehmen Ausflüge. Danke an unsere Eltern, die diese Aktivitäten begleiten und ermöglichen.
Das Kalenderjahr beginnt mit dem alljährlichen Sternsingen am 4. und 5. Januar. In Kleingruppen ziehen wir von Haus zu Haus und es macht uns viel Spaß.
Ein bis zwei Wochen später treffen wir uns zum Pizzaessen im Pfarrzentrum.
In den Semesterferien fahren wir ins Aquapulco nach Bad Schallerbach – das ist einer der Höhepunkte im Ministrantenjahr.
Vor dem Osterfest stehen wir Ministrant/innen früh auf und sind bereits um 6.00 Uhr morgens mit unseren lauten Kleppern unterwegs. Wir ersetzen die Kirchenglocken, die zwischen Gründonnerstag und Osternacht verstummt sind.
Im Mai und Juni übernehmen größere Ministrant/innen gemeinsam mit Dechant Josef Zauner die Einschulung der neuen Ministrant/innen.
Bei einem Abendgottesdienst Ende Juni ist die festliche Ministrantenaufnahme. Im Anschluss wird im Pfarrzentrum gegrillt. Nach lustigen Spielen endet die Feier mit einer Fackelwanderung.
Gemeinsam mit den Jungschar-Kindern fahren wir in den Sommerferien auf Ministranten- und Jungscharlager. Wir waren schon in den verschiedensten Bundesländern und verbrachten dort immer eine aufregende, lustige Woche.
Für die älteren Ministrant/innen finden alle paar Jahre internationale oder diözesanweite Ministrantenwallfahrten z. B. nach Rom oder Assisi statt. Thalgauer Minis waren in den vergangenen Jahren immer mit dabei.
Im Herbst organisieren wir vermehrt Ministunden und –proben. Bei diesen vertiefen wir das bereits Gelernte zur Messe, und außerdem erfahren wir mehr über unsere Religion.
Simon Wasenegger und Daniel Klemm (ehem. Oberministranten)
Wissenswertes zum Kleppern
„Hammal in´d He, oans, zwoa“, so wird traditionell das „Kleppern gehen“ in unserer Pfarrgemeinde Thalgau von den Ministranten eingeleitet und mit „ drei, vier“ beendet. Für den Ausruf ist meist der «Oberklepperer» verantwortlich, welcher die Gruppe leitet und auch führt.
Die Kleppern ersetzen die nach Rom geflogenen Glocken vom Gründonnerstag-Abend bis zum Gloria der Osternacht und erfüllen somit den gleichen Zweck wie die Ratschen. Der eigentliche Grund, warum die Glocken schweigen, ist dass die dreitägige Grabesruhe Jesu nicht gestört werden soll.
Aber die Klepper ist in ihrem Aufbau und in ihrer Funktion komplett anders strukturiert als die Ratsche.
Hämmerchen schlagen im Takt auf ein montiertes Holzbrett, das durch zwei Griffe gehalten und so bewegt wird, dass die Hämmerchen einmal auf die obere Kante und das andere Mal auf die untere Kante fallen.
Dadurch entsteht ein sehr lautes Geräusch, das die Leute an die Andachtszeiten erinnern lässt.
Gekleppert wird in den Liturgiefeiern, vor sowie nach den Messzeiten und an den Kartagen jeweils um sechs, elf und zwölf Uhr. Die Fleißigen, die schon um sechs Uhr auf den Beinen sind, erwartet nach der Klepperrunde ein Frühstücksbrötchen zur Stärkung.
Damit auch die Ministranten ihre Hämmerchen nicht im falschen Takt zur Holzfläche bewegen, sorgen mehrere Proben für die richtige Einschulung und einen gelungenen Auftritt.
Dank unseres Klepperbauers Georg Wieser können entstandene Schäden wieder behoben und auch wieder neue Kleppern produziert werden.
Der Ursprung der Klepper geht in die Renaissancezeit zurück, wo sie als Warnsignal diente. Experten gehen davon aus, dass sie schon seit dem 18 Jh. in der Fastnacht und bei christlichen Prozessionen angewendet worden sei.
Meistens geht das „Kleppern gehen“ für die Ministranten viel zu schnell vorbei und bringt immer wieder viel Abwechslung mit sich, sodass die Ferienzeit nie langweilig werden kann. Doch auch der Zusammenhalt der Ministrantengemeinschaft wird auch bei diesem Unternehmen aufs Neue gestärkt.
Christine Pallauf - ehemalige Ministrantin
Ansprechperson: Dechant Josef Zauner